Musikbegeistert war ich seit frühester Kindheit. Leidenschaftlicher Radiohörer(POP-SHOP), Plattensammler, Bravo-Leser, DISCO-Zukucker. Mit 12 lernte ich in Freiburg in meiner Klasse zwei Sitzenbleiber kennen, Uwe und Hajo. Sie hatten keinen Bock auf Schule, aber auf Musik. Uwe spielte Gitarre, Hajo sang. Ich spielte die Maultrommel. Wir nannten uns die LEMON SQUEEZERS - und sangen nur einen Winter lang.

Dann zog ich zurück nach Schopfheim, mit dem Wissen und dem Wunsch, selbst ein Instrument zu lernen, nämlich die Gitarre. Meine Nonnentante Siegi schenkte mir die erste. Sie hatte zwei und trennte sich bereitwillig von der einen, um die ersten musikalischen Instrumentalversuche ihres Neffen zu unterstützen.

Jetzt begann das Abenteuer. Ohne Unterricht, im Selbststudium, im Abkucken, mit Hilfe von Gitarrelernbüchern - und vor allem mit meinem Freund Thomas, brachten wir uns Griffe und Zupftechniken bei.

Es war die Zeit der Folkclubs, der Folkfestivals, Dylan- und Simon and Garfnkel-Songs standen hoch im Kurs, aber auch das Fingerpicking von Werner Lämmerhirt. Zunächst spielten wir nur nach, stellten am Ende des Schuljahres ein Programm für unsere Klasse zusammen und spielten es, waren Alleinunterhalter, standen im Mittelpunkt - und genossen es.

Ende der 70-er begann ich selbst Songs zu schreiben. Sie standen zunächst hauptsächlich in der Liedermachertradition, hatten deutsche Texte und handelten von eigenen Befindlichkeiten, Sehnsüchten, persönlichen Erlebnissen.

Mein erster eigener Song war eine Übersetzung des französischen Chansons "Pourquoi je chante" von Georges Moustaki.

1983 wagte ich es dann das erste Mal, mit meinen Songs aufzutreten, und zwar in einer Musikkneipe in Schopfheim, dem LÖWEN. Der Titel des Programms hieß "Abhaun'", zwei professionelle Musiker und Freunde, Mike Sillmann (Bass) und Ralf Geißler (Saxofon, Querflöte) unterstützten mich, denn mein Gitarrenspiel war noch nicht so abwechslungsreich, dass es einen ganzen Abend getragen hätte.

1984 war dann auch noch der Schlagzeuger Martin Claas dabei, als ich im LÖWEN in Schopfheim einen weiteren Auftritt hatte. Es machte mir Spaß, meine Musik und meine Songs zu präsentieren, aber eine professionelle Karriere hatte ich nie im Sinn. Es macht mich glücklich, zu singen und zu spielen, vor allem natürlich bei den unzähligen privaten Festen, Reisen, Lagerfeuern, Zeltlagern, Hüttenaufenthalten, Klassenzimmerrunden, Geburtstagen...

Ende 2000 bekam ich Lust darauf, meine Lieder aufzunehmen. Durch die Bekanntschaft zu dem Musiker Grischa Paul, der einen Proberaum und die Aufnahmetechnik zur Verfügung hatte, trafen wir uns im November 2000 im Keller des neuen Kepler-Gymnsiums und nahmen dort 9 Songs auf, die ich im Laufe der letzten zehn Jahre geschrieben hatte.

MUSIC SAVED MY LIFE war der Titelsong der CD und ein Motto, das für mich immer Gültigkeit hatte. Tragischerweise starb jedoch im Januar 2001 mein Bruder Andreas an Krebs. Seither ist dieser Titel für mich sehr doppeldeutig und belastet.

LEMMI war übrigens mein Spitzname, den ich in meiner Jugendzeit in Schopfheim hatte und für meine ersten Auftritte und Aufnahmen auch benutzte.

Kästner entdeckte ich bereits Anfang der 80-er Jahre des letzten Jahrhunderts. Meine große Fundgrube war das dicke ERICH KÄSTNER-BUCH, aus dem ich zwei Gedichte auswählte, die ich vertonte, DIE WELT IST RUND und BRIEF AN MEINEN SOHN. Anfang 2004 kamen dann zahlreiche neue Gedichtvertonungen dazu, die innerhalb weniger Monate, ziemlich rauschhaft, entstanden. Daraus habe ich auch eine CD gemacht, "...und weil die Welt bewohnt wird, ist sie leer".

Später entstand dazu auch ein Bühnenprogramm, dass ich im Herbst 2005 zum ersten Mal in meiner Heimatstadt Schopfheim aufführte und danach noch 6 x in Freiburg, zuletzt unter dem Titel DER MENSCH IST GUT.

Ich habe lange nachgedacht, wie ich meinen 50. Geburtstag am 28.2.2010 gestalten will und natürlich auch wo. Schließlich kam ich auf das LITFASS, die urige kleine Kultkneipe im Stadtzentrum, in der ich schon ein paarmal aufgetreten war und deren Wirt "Willy" ich noch aus Wiehre-Bahnhof-Zeiten kannte. Der nächste Schritt war dann logisch: ich veranstalte ein Konzert mit meinen Songs und Cover-Versionen und lade dazu Musiker aus alten und neuen Zeiten ein. Das Motto des Abends: 50 Jahre und kein bisschen leise. Mike Sillmann und Ralf Geißler kannte ich seit Schopfheimer Zeiten und mit ihnen hatte ich auch meine ersten Konzerte in Schopfheim veranstaltet. Meine gute alte Freundin Alexandra musste natürlich dabei sein. Mit ihr zusammen hatte ich in den 70-ern viel zusammen Gitarre gespielt  und die Musik ist bis heute eine starke Kraft, die uns verbindet. Ihr Mann Peter durfte natürlich auch nicht fehlen. Auch die Familie Claas lud ich ein.Mit den beiden Jungs Martin und Jörg hatte ich viel zusammen musiziert. Jörg starb mit 25 Jahren bei einem Verkehrsunfall. Den Song ENGLISH MOON habe ich ihm gewidmet. Sein Bruder wurde Profi-Musiker (Schlagzeug) und ist ein gefragter Studio-Musiker geworden. Er kam kurzfristig zu dem Abend. Gemeinsames Proben  war leider nicht möglich, aber es war super, dass die Familie da war. Annette, meine Literatur-Freundin, war auch dabei und begleitete mich mit ihrer Geige bei einigen Songs.

Mein Rektor Joachim Diensberg, selbst Musiker, begleitete einige der Songs mit tollen Soli und mein ehemaliger Schüler Yusuf Delikaya, mit dem ich auch einige Songs aufgenommen habe, sorgte für eine vielfältige Percussion-Begleitung.

Es war ein toller Abend, sehr emotional und mit einem gelungenen Programm, zahlreichen Gästen und einigen unvergesslichen Momenten.

Das CHRISTMAS SPECIAL 2012 war eine ganz besondere Veranstaltung und in dieser Form etwas ganz Neuartiges an meiner Schule. Da ich 2012 in vielen jüngeren Klassen als Musik-Lehrer eingesetzt war und dort auf viele leicht zu begeisternde Schüler traf, die unheimlich gerne sangen, reifte in mir der Plan, doch kurz vor Weihnachten ein größeres Weihnachts-Konzert zu organisieren, an dem neben den Schulkassen auch die Schulband, eine Lehrerband und ein Lehrerchor teilnehmen sollten. Außerdem gab es eine Tanzvorführung und zwei Musik-Videos, die ich mit einer 5. und 6. Klasse gedreht und aufgenommen hatte, wurden uraufgeführt.

Es war also ein sehr großes und buntes Programm und es sorgte bereits im Vorfeld dazu, dass so etwas wie eine richtg schön entspannte musikalische Stimmung durch die Schule geisterte. Das Programm ging dann fast zwei Stunden, aber der größte Teil der Schüler war ehr geduldig und folgte aufmerksam und ließ sich von den Agierenden auf der Bühne begeistern.

Das diesjährige musikalische Programm der ASS II Freiburg war ein ganz besonderes Highlight. 90 Minuten abwechslungsreicher, engagierter Darbietungen, über Rap, Balladen, Tanz, Instrumentalstücke und selbst gemachten Musik-Videos.

Den Auftakt machten Schulleiter J. Diensberg und musikalischer Leiter R. Kiefer mit einer fetzigen Blues Brothers- Imitation von EVERYBOODY LOVES SOMEBODY. Besondere Auftritte hatte die 5a mit zwei selbst aufgenommenen Stücken, DIE COOLE SCHULE und IRGENDWANN. Zu letzterem Song, der dt. Version von LEMON TREE, gab es noch einen unterhaltsamen Video mt Adreju Hugo und Armando Sainovic in den Hauptrollen.

Die 9b lieferte eine kraftvolle Interpretaion von Andreas Buranis Hit AUF UNS.

Etwas für's Herz waren die Balladen UNTER DIE HAUT mit Alina und Jessy sowie DU LIEBST MICH NIICHT mit Nicole und Anna. Der Lehrerchor lieferte eine schöne Version des Beatles-Songs WITH A LITTLE HELP FROM MY FRIENDS, bevor die 7a einen sebstgeschriebenen Rap mit dem Titel "Yolo" darbot, den siie mit der Jazz & Rock-Schule Freiburg einstudiert hatte. Diese Schule iin Gestalt von LEna Knobloch unterstützte auch die VKL-Schüler bei ihrem Freundschafts-Rap. Alina und Jessie präsenterten m 2. Teil ihre Tanz-Version des Sommerhits HAPPY.

Eine Trommel-Nummer mit Armando und Mohammed der 5a sowie ein tolles Instrumental-Stück der

VK III rundeten das bunte Programm ab.

Das Ganze war ein überzeugendes Zeugnis des musikalischen Potentials an der ASS II.

Die Faszination für den Mississippi und die Welt von Tom Sawyer und Huckleberry Finn begann mit neun Jahren, als im Fernsehen der berühmte Weihnachtsfernsehvierteeiler lief, in dem ich die beiden berühmten Lausbuben der Literatourgeschichte kennen und lieben lernte.

Zu diesem zunächst hauptsächlich jugendaben-

teuerlichen Aspekt des ungebundenen Lebens auf dem Misssissippi gesellten sich später natürlich auch die Musik und die politische Geschichte dieses Flusses und der ihn angrenzenden Bundesstaaten. Die Südstaaten der USA, die Sklaverei, die Rassenproblematik, der Blues, der Jazz, Elvis und der Rock and Roll.

Diese Welt in all ihren Facetten nochmals aufleben zu lassen, etwas über das faszinierende Leben Mark Twains zu erfahren, Berichte über seine Reisen nach Europa und da vor allem nach Deutschland und seinem Verhältnis zu diesem Land und zu dessen Sprache zu hören und dazu die Musik von Creedence Clearwater Revival, Johnny Cash, Joan Baez, Bob Dylan, den Animals, Elvis u.a. , Blues- und Ragtime - Stücke, Jazzgedichte und vieles mehr, das wird Inhalt des Programms MISSISSIPPI MYSTERY sein.

Eine Premiere der ganz besonderen Art, im heimischen Wohnzimmer, in familiärem Rahmen, mit ausgewähltem Zuschauerkreis. das war MISSISSIPPI MYSTERY an diesem Abend, mit (v.li.n.re.) Adreju Hugo als Vorleser, Ralf Kiefer als Musiker, Sänger und Vorleser sowie Manuel Weis als Bassist.

Ein ganz besonderer Auftritt fand am 19.11.2016 in dem sehr schön eingerichteten und gemütlichen Kullturcafe ARTJAMMING statt. Das Programm wurde durch neue Songs wie MAGGIE'S FARM von Bob Dylan oder I GOT A NAME von Jim Croce ergänzt. Außerdem durfte Adreju immer wieder einige der zahlreichen originellen Zitate von Mark Twain einfügen und bei der Zugabe das Brecht-Gedicht VOM SCHWIMMEN IN SEEN UND FLÜSSEN vortragen, was er ganz toll hinbekam.

Es war ein familiärer Zuhörerkreis aus Familie, Freunden, Bekannten, Kollegen und ein paar neuen Gästen - und, sozusagen als SPECiAl GUEST, mein ehemaliger Klassenlehrer und Freund samt Frau und französischen Freunden, die an diesem besonderen Abend ihre Aufwartung machten.

Von meinem Lehrerfreund stammen auch einige der herrlichen Schwarz-Weiss-Fotos, die man hier sehen kann.

Am 28. Januar waren wir mit dem MISSISSIPPI MYSTERY-Programm zu Gast in der TuBi, allerdings nur Adreju und ich, Manuel war kurzfristig erkrankt und das war sehr schade, hatten wir doch fleißig zusammen geprobt.

Es kamen auch nur relativ wenige Zuschauer, um uns beide zu sehen, so dass wir in einem sehr überschaubaren Rahmen unser Bestes gaben - nichtsdestotrotz.

Die SLOW FOLKS, das sind (v.li.n.re.) Chris Huwer, Karin Schleiderer, Annette Pehnt und Ralf Kiefer.

Hier spielen wir gerade auf Annettes Geburtstag in diesem Sommer.

Am 14. Juli 2017 war es endlich wieder so weit: die SLOW FOLKS gaben einen ihrer raren Live-Auftritte, diesmal in der gemütlich-winzigen Keller-Musik-Kneipe KISS im Stühlinger. Natürlich war der Ort gut gefüllt mit Freunden, Verwandten, Bekannten und Menschen, die tatsächlich über die spärliche Werbung ihren Weg gefunden hatten.

Monatelang hatten wir uns auf diesen Abend vorbereitet und schließlich eine guute Mischung aus Instrumental-Sets und eigenen Stücken zusammengestellt. Wir begannen mit dem älteren und sehr temperamentvollen Song BlACKWOOD EXPERIENCE, machten weiter mit den sehr dynamischen SLIP JIGS und arbeiteten uns bis zu dem mitreißenden Folk-Song HANG ME durch, mit dem wir das begeisterte Publikum in die Pause entließen.

Danach ging es erstmal melancholisch weiter mit dem Instrumentalstück JOSEFINS und Annette an der Thin Whistle. Weitere Höhepunkte waren das LOVE-SET, der Song ELEVEN FIFTY-FIVE und BETWEEN THE YEARS / GALWAY, das wir mangels Masse auch gleich nochmal als Zugabe spielten, ebenso wie BLACKWOOD EXPERIENCE.

Auch wenn wir technisch sicher noch verbesserungswürdig sind, die Leidenschaft und die Atmosphäre waren super und so wird uns dieser Abend im KISS stets als besonderes Band-Highlight in Erinnerung bleiben.

Am 8. Januar war es wieder so weit: ein weiterer Auftritt in der TuBi, der vierte bereits, diesmal mit Texten und Songs aus 40 Jahren (!!!) Schaffenszeit.

Eröffnet habe ich den Abend mit dem LIED VOM SINGEN, meiner deutschen Version des Georges Moustaki-Chansons POURQUOI JE CHANTE aus dem Jahre 1979, meinem ersten Song, wenn auch "nur" einer dt. Coverversion. 

Begleitet hat mich dabei als SPECIAL GUEST  Manuel Weis am Bass, der am Ende des Programms nochmals von der Partie war mit seinem wunderbaren Bass-Spiel bei dem ebenfalls alten Song IM ALTEN ZIMMER.

Das Programm war bunt gemischt, ebenso wie das Publikum, in dem neben den Patienten diesmal besonders viele Freunde, Familienmitglieder und Bekannte saßen, was für eine gute Atmosphäre sorgte.

Musikalische Highlight waren für mich neben den bereits erwähnten Songs noch einige Kästner-Gedichtvertonungen sowie weitere eigene englische Songs wie BETWEEN THE YEARS, der besondere Klassiker ENGLISH MOON sowie die Premiere meines neuesten Songs ON THIS VERY MORNING.

Den Abschluss bildeten natürlich zwei Beatles-Songs, die immer wieder schön sind, vor allem mit Manuel am Bass. NORWEGIAN WOOD und YOU'VE GOT TO HIDE YOUR LOVE AWAY.

Es war ein unglaubliches, ein würdiges, ein episches, ein einmaliges, von langer Hand geplantes, noch rechtzeitig vor Corona stattfindendes, wunderbares, unvergessliches Fest.

Als mir im Februar 2019 so langsam richtig bewusst wurde, dass ich im nächsten Jahr tatsächlich 60 Jahre alt werden würde, machte ich mir darüber Gedanken, wie ich dieses spezielle Ereignis wohl feiern würde.

Dass ich es feiern musste, und zwar groß, entschied sich allein schon durch die Tatsache, dass es ein Schaltjahr war und das mein Geburtstag an einem Samstag liegen würde. Besser konnte es nicht sein. Also buchte ich schon ein Jahr zuvor die Kantine der Waldorfschule meiner Wohnung gegenüber für diesen Tag. Dort kann man wunderbar feiern, der Ort hat die richtige Größe, die richtige Atmosphäre, eine praktische Küche, liegt unmittelbar in meiner Nähe und man ist dort ungestört.

Das Motto habe ich auch bald gefunden: "COME TOGETHER - S'Rälfle wird Sechzig", und das Foto eine Hommage an das berühmte Abbey Road-Foto der Fab Four. Eingeladen habe ich so ziemlich alle, die mir wichtig sind, Familie, Freunde, Bekannte, Kollegium - und die meisten konnten auch kommen. 

Großes Pech gab es mit der Familie Claas. So gerne hätte ich mit Martin ein AC/DC- Stück mit ihm am Schlagzeug und mit seinem Papa Peter am Bass gespielt. Aber sowohl Sohn als auch Vater konnten schließlich aus Krankheitsgründen nicht kommen.

Ansonsten war aber die Band erste Sahne. Mein Rektor Joachim an der Gitarre und Gottseidank an der Technik, Victor am Saxofon, Manuel am Bass, Yusuf an der Percussion, Ralf B. an der Querflöte, Karin am Akkordeon, Birgitt und Alexandra am Gesang. So stemmten wir ein unglaubliches Programm mit zahlreichen Höhepunkten.

Aber da gab es auch noch die Mauldäschle-Show von Klaus, den Comedy-Auftritt von Esther und Wolfgang, den wunderbaren Überraschungsfilm von Jule und ihre sagenhafte Torte...

Und diese Torte konnten wir an diesem Abend gar nicht essen, sondern erst am Montag in der Schule, als ich mit meiner Klasse noch nachfeierte.

Alles in allem ein unvergessliches Ereignis, unwiederholbar und als ewige Erinnerung abgespeichert für alle Zeiten in meiner ganz persönlichen Ruhmeshalle.