Noch spüre ich die Kraft der Sonne in meinem Gesicht. Die Wangen glühen und die Haut hat sich im Laufe des Nachmittags dunkler gefärbt. Knapp zwei Stunden dauerte mein Bad im gleisenden Licht der Lebensspenderin.
Ein starker, launischer Wind nahm ihr die Hitze und sorgte für ein mächtiges Rauschen in den Bäumen und umliegenden Maisfeldern. Es war, als ob das Meer ganz in der Nähe sei.
Ich saß auf einer Bank auf dem Tüllinger, dem Lörracher Hausberg, und mein neugieriger Blick schweifte vom Schweizer Jura über die weitläufige Rheinebene bis zu den Vogesen.
Darüber ein weit aufgerissener Himmel, am Horizont blass und milchig, dann in ein helles Blau übergehend, das in meine Richtung zunehmend kräftiger und tiefer wurde.
Und immer wieder zogen Wolken heran, einzeln oder in kleinen Gruppen, wuchtig oder zart geformt. Und in meiner Vorstellung schwang ich mich auf ihren weichen Rücken und segelte eine Weile mit ihnen über das grüne Land.
Tage wie dieser sind so wertvoll für mich.
Tage, an denen kein Schmerz, keine Anspannung mich einschränkt in meiner Lebenslust und Bewegungsfreiheit. Kein Gedanke an Krankheit, an ärztliche Befunde, an zweifelhafte Prognosen.
Einfach leben, leben - leben...
Andreas